Entspannt mit Hund by Lang von Langen Stephanie

Entspannt mit Hund by Lang von Langen Stephanie

Autor:Lang von Langen, Stephanie [Lang von Langen, Stephanie]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783492975247
Herausgeber: Piper Verlag GmbH
veröffentlicht: 2017-01-17T07:14:49+00:00


Wo läuft der wohlerzogene Hund?

Es gibt auch in der Hundetrainerszene ständig irgendwelche Modetrends. Aktuell wird vielerorts behauptet, dass der Mensch unbedingt vor dem Hund laufen müsse, schließlich sei der Mensch Alpha. Der Platz des Hundes sei strikt hinter dem Menschen. Wer Ihnen so etwas erzählt, verbreitet einen Irrtum. Nicht einmal bei Wölfen und auch nicht bei frei lebenden Hunden läuft der Chef ständig vorneweg. Davon abgesehen ist es sehr frustrierend für den Hund, wenn er immer hinten bleiben muss. Er möchte auch mal vorauslaufen, was entdecken, als Erster sehen. Gönnen Sie ihm das! Sie verlieren damit keinen Status und auch keine Autorität, es verändert sich überhaupt nichts, wenn Ihr Hund mal vorneweg läuft. In entspannten Mensch-Hund-Teams läuft der Hund mal vorne, mal hinten, mal nebenher und hält in jeder Position Kontakt zu seinem Menschen. Dieser Kontakt ist unterbrochen, wenn Hundehalter wie Aufpasser hinter ihren Hunden herlaufen und sie ständig maßregeln. Benni, nicht buddeln, hörst du, hör auf! Aus, Luna, aus! Aus jetzt! Sie rufen die Hunde aus den ungünstigen Situationen immer genau in dem Moment ab, in dem die Hunde beschäftigt sind. Das animiert dazu, sämtliche Befehle durcheinander zu rufen. Nelly, hier! Hierher jetzt! Sitz! Platz! Hier zu mir hier! Platz jetzt! Hier! Und Nelly denkt sich womöglich: Solange du nicht weißt, was ich tun soll, mach ich, was ich will. Wenn sie überhaupt noch hinhört, denn wer ständig zu seinem Hund spricht, macht ihn harthörig. Schnuppert der Hund irgendwo, wird er mit einem Pfui davon abgehalten. Taucht ein Radfahrer auf, wird herumgeschrien und -gefuchtelt. Entfernt sich der Hund zu weit, dann hört man Hier! Zurück! Warte! Platz! Sitz! Hierher! Komm jetzt sofort! Oft beginnt der Hund dann erst recht, sich die Gegend genauer anzusehen. Denn bei so viel Alarm in der Stimme von Herrchen oder Frauchen stimmt etwas nicht, da muss man schon wachsam sein.

Besser wäre es, den Umgang mit solchen Situationen spielerisch zu lernen. Den Hund zu sich zu rufen, wenn eben nichts los ist. Das Kommando Sitz zu geben, wenn kein Umweltreiz den Hund ablenkt, und somit seine Aufmerksamkeit schulen. Dieses Training sollten Sie langsam steigern, in anspruchsvollerer Umgebung mit mehr Umweltreizen, bis der Hund jederzeit gut zu führen ist und auch stressige Situationen vom Mensch-Hund-Team gut gemeistert werden können.

Ich frage mich oft, warum es sich die Menschen so schwer machen. Es wäre viel einfacher, wenn sie von ihren Hunden nicht nur in Gefahrensituationen Gehorsam verlangen würden, sondern diesen spielerisch in den Alltag einfließen lassen würden. Sonst machen sie es auch ihren Hunden schwer, die ja eine andere Gefahreneinschätzung vornehmen als wir Menschen.

Bei einem Mensch-Hund-Team in guter Dog-Life-Balance ist es dem Hund ein Bedürfnis, seine Entdeckungen dem Halter mitzuteilen. Er dreht sich aus eigenem Antrieb zu Herrchen und Frauchen um und fragt oft sogar mit seiner Körpersprache: Darf ich? Wenn Frauchen nickt, läuft der Hund zu dem Bach und macht mal schnell die Pfoten nass. Und es ist kein einziges Wort gefallen. Mit einer kleinen Geste holt Frauchen den Hund zurück, und der kommt bereitwillig, weil an Frauchens Seite der schönste Platz der Welt ist.



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